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Dienstag, 5. September 2017

Street Cup einfahren, Tag 2 - rüber nach Galtür

Dienstag, 22.08.2017, Lauterbourg 


Nach dem (Instant-) Kaffee ist vor dem Kaffee. Das Zelt soll noch ein wenig trocknen. Also gleich rüber in die Kneipe und einen Cappuccino bestellt. So komme ich auch gleich an einen adäquaten Sitzplatz mit Logenblick auf mein Zelt. 

Wohin jetzt? Es wird sehr warm. Wie geplant, in Richtung Grenoble um endlich die Grand Alpes zu vollenden? Das ist so weit. Auf Zeltplätze habe ich grad gar keine Lust mehr. Ich will ins Hotel. Und in die Berge. Richtige Berge. Dann werde ich doch einfach mal ein Motorradhotel testen. Also ab nach Galtür, Österreich.  Da gibt es eines, über das ich gelesen hatte. Ich buche es mit der Booking.com App. 86 Euro. Klingt sehr fair für 4 Sterne. 


Auf der K7786 bei Überlingen erblicke ich den Bodensee. 

Am Bodensee steppt der Bär. Viel Verkehr. Und baustellenbedingte Umleitungen. Das nervt. In Österreich erwerbe ich gleich an der Grenze ein Pickerl. Auf eine Anzeige wegen "Mautprellerei", weil man versehentlich mal 350 m Autobahn benutzt, habe ich gar keine Lust. Heute muss ich auch noch ein paar Kilometer schaffen. 


Auf der Silvretta Hochalpenstraße


Herrlich hier oben. Das muss der Kuhhimmel sein. 



Bielerhöhe und Silvretta Stausee


Von der Bielerhöhe rolle ich hinunter nach Galtür. Statt Selbstverpflegung und Zeltaufbau wartet heute das Hotel mit Restaurant und warmem Bett auf mich. 


Das Hotel Post in Galtür erwartet mich mit unmissverständlichen Wegweisern, die mich direkt in die Tiefgarage führen. Cool, gefällt mir. 


Gar nicht mal so klein, der Schuppen. Um so ein Hotel halbwegs zu bevölkern, muss sich so ein Hotelier immer etwas Neues einfallen lassen, vermute ich stark. 



In der Tiefgarage stehen bereits ca. 12 Motorräder. Jetzt auch meines. Also abgepackt, direkt zum Lift und schwupp, stehe ich an der Rezeption. Unter Glas und mit Beleuchtung wird mir dort sogleich die Menükarte präsentiert. Die Dame fragt ab, welche Variante ich gerne hätte. Da mein Magen hängt, frage ich nicht nach dem Preis und gebe meine Wünsche kund. 

Nachdem ich mich im Zimmer eingerichtet habe, schlendere ich zu Restaurant. Modernes Ambiente, große Fenster, der Bach rauscht. Der Kellner ist äußerst beflissen. Vielleicht zu beflissen. Nach jedem der 5 Gänge fragt er, ob es geschmeckt hat. Aber ja doch! Ich melde mich schon, wenn was nicht passt. 

Das ist kein Gourmettempel hier, aber es ist wirklich sehr ordentlich. Was Sie mir dafür wohl abnehmen werden? Da standen gar keine Preise auf der Karte...

Ein kleiner Spaziergang führt mich anschließend durchs Dorf und zum "Hotel Alpenrose". Es hat geschlossen und offenkundig seine besten Zeiten lange hinter sich. Hier verbrachte ich mit meiner Mutter und meiner Schwester 1972 den ersten Skiurlaub meines Lebens. Was für eine lange Zeit ist das her. Gut, das ich hier bin, mal wieder Alpenluft schnuppere und meine Zeit auch für diese Reise nutze. 

Ziemlich erledigt genieße ich das schöne Zimmer und perfekte Bett im Hotel. Hier werde ich jetzt schlafen, wie ein König. Mal schauen, was der nächste Tag bringt. Ich habe noch keine Ahnung wohin er mich führen wird. 

Sonntag, 3. September 2017

Street Cup einfahren, Tag 1 - ab nach Frankreich

Montag, 21.08.2017

Eigentlich ist sie schon eingefahren, die neue Triumph Street Cup. Die 800 km Inspektion ist gerade erledigt. Aber erst jetzt ist das Einfahröl raus aus dem Motor und die Maschine damit tourentauglich. 


Die nächste Inspektion ist erst bei 16.000 km bzw. in einem Jahr fällig. Nicht schlecht. Auch der Verbrauch kann sich sehen lassen für eine 900er: 3,5 - 4,0 Liter/100 km. Das liegt an den entschleunigten Drehzahlen.  3000 U/min entsprechen im 5. Gang (ja, hier reichen 5!) knapp 100 km/h. Das ist unglaublich beruhigend und entspannend. 

Nun aber aufgepackt und los auf Tour.


Ja, ich weiß. Andere bestellen sich ein "Tidy Heck" und hier hängen Gepäckträger und das alte Topcase. Aber auf Tour gehe ich nicht mit 'nem Rucksack. Da geht bei mir Funktion vor Optik. 

Eigentlich wollte ich wieder mit einem Mietanhänger los. Aber die Cup ist 30 kg schwerer als die Street Triple und das merkt man beim Aufladen. Im Ergebnis war es mir zu heikel, so dass ich nun wild entschlossen die "Ochsentour" über die Autobahnen gen Süden auf mich nehme. Oder besser gesagt gen Südwesten. Denn da liegt Frankreich. 

Mein erstes Ziel ist der nächst erreichbare Camping Municipal. Den meine ich hier zu finden:


Als ich dort ankomme, bemerke ich, dass der so richtig municipal gar nicht ist. Inzwischen privatisiert? Anstatt simpler Grünfläche mit ein paar Hecken, stellt sich mir zunächst ein Schlagbaum in den Weg. Gleich neben der Kneipe ist die Rezeption. Hmm, das ist mir eigentlich zu viel Rummel. Aber es sieht so schlecht auch nicht aus, also bleibe ich. 

Als es dunkel wird, läuft die Party vier deutscher Jugendlicher im Nachbarzelt zur Hochform auf. Sie endet gegen 3 Uhr morgens im gröhlenden Vollsuff. Damit auch ganz bestimmt nicht an Schlaf zu denken ist, brennt die Straßenlaterne des Platzes - LED Technik sei Dank - seit ca. 22:00 mit Fernlichtstärke in mein Zelt. Hurra, hier machen sie wirklich die Nacht zum Tag. 


Am nächsten Morgen. 

Jetzt schlafen die Partypeople. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen wird mir vor der Abfahrt auch noch meine Powerbank nebst Ladegerät beim Guerillia Charging im WC geklaut. Ist es Zufall, dass gerade einer der Partybrüder dort hingewankt war?

Egal, jetzt koche ich mir erstmal vor dem Zelt einen Kaffee, damit Tag 2 beginnen kann...